HSG 2021

HSG Langenau/Elchingen II – HC Lustenau 26:26 (12:12)

Harry Hirsch, Investigativ-Reporter vom Sportmagazin „Handball Illu“, berichtet für Sie live vor Ort…

… und so war das 26:26-Remis ein Gestolper und Gestocher. Rumpelhandball, dein Name sei HSGII. Und Peter Stickel, ein Stehgeiger vor dem Herrn, setzte dem Ganzen mit nur 5 Toren die Krone auf. Quo vadis HSGII?

Auf vielfachen Wunsch, vor allem der Zuschauer aus dem Raum Voralberg, soll in diesem Artikel die Mannschaft der HSGII sehr kritisch hinterfragt werden. Das wollen wir machen als einzige Sportillustrierte im schwäbischsprachigen Raum. Andreas Zawatzki, der Inteams-Co-Trainer unter Chef-Coach Peter Prinz, stellte sich nach dem Spiel:

 

Hirsch:  Andreas, auf Augenhöhe nach 7 Spielen mit Lustenau und Andy Schiele`s Wiblinger, kann eigentlich nicht der Anspruch eines Teams wie die HSGII sein?

Zawatzki: Ja. Was soll ich sagen, wir haben Probleme. Probleme über Probleme. Die Mannschaft hält sich einfach nicht an die Vorgaben. Es ist schwierig auch da durchzudringen. Ehrlich gesagt, keine Ahnung, ob ich da noch der richtige bin, müssen wir kommende Woche mal wirklich kritisch hinterfragen. Aber gut, muss allerdings auch sagen, dass Lustenau und Wiblingen aktuell ebenfalls seit über 12 Wochen unerwartet keinen einzigen Punkt geholt haben. Dementsprechend ist es nicht ungewöhnlich, dass die so nah bei uns in der Tabelle stehen.

Hirsch: Das war zwar heut auf dem Papier ein erkämpftes 26:26, aber die HSGII hat zeitweise wie eine Heimmannschaft gespielt, das kann dem Trainerstab doch nicht gefallen haben?

Zawatzki: Nee. Ich bin auch sehr laut geworden in der Halbzeit, weil das natürlich nicht unser Anspruch ist so aufzutreten und dementsprechend war es einfach schlecht. Wir können froh sein und von Glück sagen, dass wir da noch unentschieden gespielt haben, aber ja, wir müssen ganz viele Dinge ändern. Ganz schnell und dann muss es weitergehen, wir haben ja in diesen schweren Zeiten nur 20 Spieler zur Verfügung, ich kann es nicht ändern. Wir haben nicht das Geld wie andere um auf dem Transfermarkt nochmal aktiv zu werden. Ich weiß auch nicht so genau, bin im Moment bisschen ratlos, aber jetzt setzen wir uns in den Bus, fahren nach Hause und dann wird uns schon was einfallen.

Hirsch: Wenn man sich das Spiel so angeschaut hat, mit Bosch und Eilts, zwei Torhüter, die schon beide über 20 Jahre alt sind, der Altersdurchschnitt im Team ist sicherlich auch ein Problem. Kann sich das eine Spitzenmannschaft überhaupt erlauben?

Zawatzki: Schwierig. Ich fand heute haben es die beiden sogar recht ordentlich gemacht. Also wenn man sie unter der Woche im Training sieht, ist es ein schreckliches Bild was die abgeben. Aber auch da muss ich sagen, haben wir keine Chance etwas zu ändern. Wir müssen sie da durchschleppen und ja wir schauen wie lang das noch geht. Wir haben auch hier keine Alternativen, können ja keinen Feldspieler reinstellen. Es sind die einzigen zwei die wir haben und dementsprechend müssen wir die uns nach jedem Training fürs Spiel quasi gutsaufen.

 

Hirsch: Die u.a. gut bezahlten Millionäre wie Dubb, Kloss oder der ehemalige 3. Liga-Spieler Schmid, dessen Panini-Bilder schon länger nicht mehr funkeln und glitzern, haben ohne etwas zu sagen nach 30 Spielminuten einfach das Spielfeld verlassen und sind in die Kabine gegangen. Das kann selbst einem Co-Trainer nicht gefallen, spielt da möglicher Weise die Mannschaft schon ein bisschen gegen den Trainer?

Zawatzki: Möglich. Wie gesagt, wir müssen uns die Bilder nochmal anschauen. Ich kann im Moment nicht viel mehr dazu sagen. Hab auch ganz ehrlich gesagt hierzu keine Worte. Das war natürlich für uns alle hier ernüchternd heute. Aber gut, sind halt auch bloß Menschen.

Hirsch: Ja, und dann noch eine kritische Frage über Ihre Rolle. Ein verdienter Spieler wie Philipp Lenz, der schon viele wichtige Tore geschossen hat, war heute wieder nicht im Kader. Das ist ja rein sportlich nicht erklärbar? Zwischenmenschlich?!

Zawatzki: Naja. Philipp und ich, wir kennen uns schon lange. Es ist weit über die Nau hinaus bekannt, dass Philli früher für den TSV Blaustein gespielt hat und uns damals eben den Meistertitel mit seiner TT weggeschnappt hat. Ich wusste immer, wenn ich ihn mal als Spieler in der Passmappe habe, werde ich ihm das zurückzahlen und das mache ich jetzt im Wochenrhytmus.

Hirsch: Ok, vielen Dank und trotz Allem eine gute Heimreise.

Zawatzki: Jaja.

Hirsch: Der eben erwähnte Name Philipp Lenz, steht wie kein zweiter für die Krise beim aktuellen Tabellenführer der Bezirksliga Bodensee-Donau. Die Truppe in blau und dunkelblau, sie bröckelt! Philipp Lenz im Gespräch:

Hirsch: Heute wieder nicht im Kader gewesen, gab es dafür eine sportliche Erklärung?

Lenz: Nö.

Hirsch: Hat der Co-Trainer mit Ihnen darüber gesprochen?

Lenz: Nö.

Hirsch: Sehen Sie irgendeine Zukunft im Rückraum der HSGII nochmal wieder aufzutauchen?

Lenz: Ähm… Nö.

Hirsch: Das Tischtuch ist zerschnitten zwischen Andreas Zawatzki und Philipp Lenz, auch das eine Frage der man weiter folgen muss…

… und zwar schon am Samstag, 22.01.2022 um achtzehnuhrfünfzehn beim TV Blaubeuren 2.

Es gurkten:

Tor: S. Bosch, F. Eilts

F. Dubb 7, S. Schmid 5, P. Stickel 5, S. Schönefeldt 2, A. Renz 2, B. Englisch 2, D. Ruess 1, J. Mader 1, A. Kloss 1/1, T. Erhardt, P. Märkle, S. Martin